FML-Magazin 012 Ausgabe 12-2023 #
Inhaltsverzeichnis #
Titelseite | Seite 1 |
Inhalt | Seite 2 |
Editorial | Impressum | Nadine Grimmig | Seite 3 |
Herausgeber | Wolfstieg-Gesellschaft e. V. & Freigärtner | Seite 4 |
Erste Seite: BUCH DER NATUR | Seite 5 |
Ankündigung des Vorstandes | Seite 6 |
Geometria Perennis Kap. 4 & Py | Karl Halberstadt | Seite 7 & 10 |
Interesse an der Freimaurerei? | Seite 12 |
WSG | Manifest | Seite 13 |
AKTION: Neumitglieder | Seite 14 |
Buchankündigung: Ägyptomanie und ihr Widerhall …. | Seite 15 |
Ankündigung: Kolloquium in Strasbourg | Seite 16 |
THEMA: Monas Hieroglyphica | Seite 17 |
Angstwort: DOGMA | Seite 18 |
NEU: WOLFSTIEG-Basics | Seite 21 |
Ankündigung: Die Neuen Pflichten | Seite 22 |
Lehrlingsinstruktion | Buch von Br. Markus G. Schlegel | Seite 23 |
WSG– Freundschaftsvertrag | Freimaurerbibliothek in St. Gallen | Seite 24 |
Perpetuum Mobile | Seminarwochenende am 04.-.06.08.23 | Seite 30 |
Tag der offenen Tür in Alzey | Seite 32 |
Angstwort: Strikte Observanz | Seite 37 |
Abordnungsleiter Berlin | Seite 38 |
STARK gegen KREBS e. V. | Dr. med. Bernd Schmude | Seite 39 |
Wilhelmsbader Konvent 2.0 | Seite 42 |
Bildungsreise mit Axel Voss 2024 | Seite 50 |
Der Hexenhammer und das Schicksal von über 5 Mio. Frauen | Seite 52 |
Verteiler für Freimaurerinnen und gemischt | Seite 56 |
Freimaurerausstellung in Gotha | Seite 58 |
Vor 150 Jahren Bauhütte | Die Freimaurerei und der Zeitgeist | Seite 62 |
Andere Online-Magazine | Square-Magazine | Seite 65 |
Ein Buch kaufen, zwei erhalten | Seite 66 |
Charity—Menschenliebe | Projekte und Berichte | Seite 67 |
Termine | Werbung | Freunde und Sponsoren | Magazine | Bücher | Abordnungen usw, | Seite 70 |
Letzte Seite | Seite 80 |
Editorial | Impressum | Nadine Grimmig #
Liebe Leserinnen und Leser,
schon wieder neigt sich das Jahr dem Ende zu. Weihnachten steht vor der Tür und wie jedes Jahr, kommt es für viele „vollkommen überraschend.“ Wir haben alle noch so viel zu tun bis zum großen Fest und verspüren schon nahezu einen Drang nun doch endlich mal besinnlich zu sein.
Hier sollten wir gerade als Freimaurer innehalten, zur Ruhe kommen und Räume schaffen, damit sich die Besinnlichkeit einstellen kann. Denn diese stellt sich nur ein, wenn wir keinen Stress verspüren.
Advent geht auf das römische Wort adventus zurück und so wartet man in dieser Zeit auf die Ankunft des Herrn. Die Zeit des Wartens wird durch die Adventssonntage gegliedert, an denen wir jedes Mal ein weiteres Licht anzünden dürfen auf dem beliebten Adventskranz.
Zudem feiern wir die Geburt des Lichts im Winter, denn ab dem 21. Dezember werden die Tage wieder länger, nachdem sie nun schon lange immer kürzer und dunkler wurden. Die Geburt des Lichtes kann sich allerdings auch auf Jesus Christus beziehen, der am 25. Dezember geboren wurde. Dieses Datum hat sich Jesus allerdings bei Mithras ausgeliehen, denn der altorientalische Sonnengott, der dann eine beachtliche Karriere im Römischen Reich hinlegte, feierte genau an diesem Datum seinen Geburtstag.
So feiern die Menschen schon sehr lange Lichterfeste im Winter, dazu gehört auch das Lucienfest am 13. Dezember, das vor allem in Schweden und auch in Italien besonders gefeiert wird.
Der Feiertag geht auf Lucia von Syrakus zurück, die als christliche Märtyrin um das Jahr 400 n. Chr. verstarb. In Schweden und anderen nordischen Ländern ist das Lucienfest fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums. Die älteste Tochter des Hauses weckt als Lucienbraut verkleidet die Eltern. Eine Lucienbraut ist weiß gekleidet und rot umgürtet. Auf dem Kopf trägt sie eine Lichterkrone, d. h. einen reifförmigen Kerzenhalter, der das Licht symbolisiert und auf eine Legende aus ihrem Leben zurück geht. So soll sie in den Katakomben der sizilianischen Stadt Syrakus den Gefangenen Speise und Getränke gebracht haben. Um in der unterirdischen Dunkelheit sehen zu können und trotzdem die Speisen und Getränke zu den Gefangenen zu bringen, kam sie auf die Idee, sich die Lichter (Kerzen) als Kranz auf den Kopf zu setzen.
So wünschen wir uns in der Vorweihnachtszeit auch ein bisschen mehr vom Geist der aufopferungsvollen Lucia und freuen uns auf das Fest.
In diesem Sinne wünsche ich Allen ein schönes, und besinnliches Weihnachtsfest.
Viel Spaß. Sr.˙. Nadine Grimmig
Vorstandsmitglied und Abordnungsleiterin
Kontakt: Grimmig@Wolfstieg-Gesellschaft.org
Herausgeber | Wolfstieg-Gesellschaft e. V. & Freigärtner #
WOLFSTIEG-GESELLSCHAFT E. V.
Die Gesellschaft wurde erstmalig 1913 gegründet und, nachdem sie 1935 vom Nazi-Regime verboten wurde, 2020 wiedergegründet. Die Wolfstieg-Gesellschaft ist ein eingetragener Verein zur Förderung freimaurerisch-wissenschaftlicher Forschung und steht Freimaurerinnen/Freimaurern und Nichtfreimaurern gleichermaßen offen.
Unser Ziel ist es, die unabhängige Freimaurerforschung mit Historikern, Akademikern, Hobbyhistorikern und Freimaurern zu fördern sowie dem Dialog zwischen Freimaurern und Nichtfreimaurern eine Plattform zu bieten. Zu diesem Zweck veranstalten wir Kolloquien, Vorträge und Online-Treffen.
FREIGÄRTNER
Die moderne Freigärtnerei ist ein kameradschaftlicher Zusammenschluss, der sich am 16.08.1676 in Haddington (Schottland) gegründet und sich später in die gesamte Welt ausgebreitet hat. Am 17.03.2020 hat sich die allererste Freigärtnerloge Deutschlands, Carl Theodor zum goldenen Garten, in Schwetzingen gegründet. Die Freigärtner haben bereits vor über 340 Jahren erkannt, dass der behutsame Umgang mit der Natur auch einen besseren Umgang zwischen den Menschen begünstigt.
Ihre Haltung entspricht einer tiefen Zuneigung gegenüber dem Schöpfer, der Schöpfung, der Natur und dem Menschen.
Erste Seite: Buch der Natur #
In der Freimaurerei gibt es u.a. zwei grundlegende Bücher, die zentrale Bestandteile der freimaurerischen Idee sind.
Das erste Buch ist die christliche Bibel, welches für einen großen Teil der Freimaurerei das Symbol des größten der drei Lichter der Freimaurerei darstellt. Einige Systeme haben sich dazu entschieden dieses Symbol durch ein Buch mit leeren Seiten auszutauschen, da sich diese nicht zuletzt von der aus ihrer Sicht einengenden Regelstruktur der christlichen Kirchen abgrenzen wollen. Ein andauernder Streit, der einen tiefen Graben in der freimaurerischen Welt zieht.
Das zweite Buch, ist am Anfang des 19. Jahrhundert in vielen Systemen in Vergessenheit geraten oder wird seit dem nicht mehr in der Form wahrgenommen. Und doch könnte das Buch der Natur vielleicht helfen, den Streit um das erste Buch beizulegen…
Das Buch der Natur ist ein symbolisches Hochgradkonzept aus dem 18. Jahrhundert und beschreibt die gesamte Natur als ein heiliges Buch in dessen Schönheit, Kraft und kosmischen Regeln man Gott, das Göttliche erkennen kann. Vielleicht könnte die Wiederentdeckung dieses Buches helfen, den Streit um das Licht der Freimaurerei beizulegen….
Es geschehe also!
Ankündigung des Vorstandes #
Dieses Jahr haben wir zu den zwei versandten Büchern keine zusätzlichen Bücher für den Versand gekauft, um die Vereinskasse zu schonen. Dafür hatten wir ein außergewöhnlich erfolgreiches Kolloquium in Wilhelmsbad im Juli, eines in Augsburg im August in Kooperation mit der Freimaurerloge Perpetuum Mobile und wir haben Logen und Vereine bei ihren Projekten tatkräftig unterstützt.
Besonders erwähnenswert sind die Gründung der ersten deutschen Freigärtner-Großloge sowie der Tag der „Offenen Tür“ in Alzey mit den vielen Ausstellungsräumen der Freimaurerloge „Zum brennenden Dornbusch“ im November. Die Beiträge im Online-Magazin geben weitere Infos dazu Preis.
Wir arbeiten unter Zeitdruck an zwei Büchern, die im Laufe des ersten Halbjahrs erscheinen werden. Das erste Buch ist das Protokollband für das Kolloquium in Wilhelmsbad und das Zweite ist „Ägyptomanie und ihr Widerhall in der Feimauerei des 18. Jahrhunderts“.
In diesem Zusammenhang werden wird den Mitgliedern zusätzlich das Buch „Die christliche Kabbalah – Ein Stiefkind der Mythologie“ von Dr. Ernst Benz zusenden.
Dieses Buch verbindet die verschiedenen Ansätze in der Freimaurerei mit den unterschiedlichen Ausführungen in den WSG-Büchern der letzten Jahre.
Weitere Projekte sind die „Monas Hieroglyphica“ (1564), der Ordenshammer im Schwedischen System“, die Arbeitstafeln nach Eckleff (1756), die Rituale der Strikten Observanz (1772) u.v.m.
Das WSG-Team wünscht allen Mitgliedern und Nichtmitglieder eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
GEOMETRIA PERENNIS Kap. 4 #
Br. Karl Halberstadt | Über den Pythagoras
Stellt Euch einmal vor, er ginge verloren. –
Wer ginge verloren???Na er, der Py, der Pythagoras.Lebte der nicht vor etwa 25 Jahrhunderten und ist damals verstorben?Ja, aber den meinte ich nicht. Ich sprach von dem Lehrsatz und ich meinte auch nicht irgend einen von den unzählbaren Tripeln aus der Menge der a2 + b2 = c2, sondern den mit 3, 4 und 5, den von der Schule, den, von dem den Schülern fast alles verschwiegen wird, weil auch die Lehrer nicht bescheid wissen.Ja und was wäre dann, es wäre doch eine enorme Erleichterung für die Schüler, sich mit diesem Unfug nicht mehr herumplagen zu müssen. – Stellt Euch vor: Für 1.000 Jahre wäre er weg, niemand weis mehr etwas von ihm, aber das Stomachion des Archimedes hätte überdauert. – Ja und?Archimedes hat da auch das „Dreieck im Quadrat“ thematisiert. Zweimal die Schlüssel-Strecke für die Proportionen des Goldenen Schnittes. In der Mitte des Quadrats laufen sie oben spitz zusammen und an den unteren Ecken des Quadrats enden sie. Neben vielem anderen sind sie auch die Schlüssel für den Py mit 3, 4 und 5 in dem großen rechtwinkligen Dreieck. Dazu bedürfte es einer dritten Strecke gleicher Länge von der linken unteren Ecke zur Mitte der rechten Seite und das alt ehrwürdige Dreieck wäre wieder hergestellt.
Und klein, rechts unten wäre dann auch wieder dieses halbe Rechteck im Seitenverhältnis von 1 zu 2 und mit der Hypotenuse, mit der √5.
Das ist in der Formensprache des Geometrischen die göttliche Schöpfungsgeschichte, die unser großer Bruder Platon einst noch gekannt hat. Im Buch Politeia finden wir sie, als Hochzeitszahl (St.-Zählung 645) verschlüsselt zwar und zusätzlich von Interpreten verkorkst, aber trotzdem unverkennbar.
KARL HALBERSTADT | Py #
Darf ich mich vorstellen?
Ich bin der Py.
Der Lehrsatz des Pythagoras, na ja, das ist also – gewissenermaßen – mein Halbbruder.
Er gleicht mir sehr, aber so wie er daher kommt, seit wahrscheinlich mehr als 3000 Jahre… Und schämt sich nicht, peinlich. –
Die Formel mit
a2 + b2 = c2
und dabei am besten immer mit den beiden Katheten im Seitenverhältnis von 3 zu 4 und der Hypotenuse von 5, so wie das dann auch streng wissenschaftlich in der Schule gelehrt und gelernt wird, na schön, warum nicht, aber wir, wir wollen doch eigentlich nicht Wissenschaft, sondern Königliche Kunst machen, oder?
Hier bei uns geht es sehr viel mehr um die Prinzipien der GEOMETRIA PERENNIS, um das, was bei Bertrand Russell „Mathematische Philosophie“ hieß.
Den Unterschied zwischen meinem Halbbruder und meiner Zierlichkeit mache ich vielleicht am einfachsten und deutlichsten daran fest, dass es sich in meinem Fall um eine Formulierung mit vier Buchstaben geht:
Um a, b, c, und auch um d. Der erste und der zweite Buchstabe, da sind wir uns ganz gleich, und c für die Hypotenuse ja auch noch ähnlich, aber d bei mir, beim Py, das ist eine Super-Hypotenuse und dabei die Summe von a und b.
Wenn beim Py die beiden Katheten beispielsweise mit 1 zu 2 definiert werden, dann rümpfen die des anderen Familienzweiges die Nasen, das funktioniert doch gar nicht – wissenschaftlich. Kann schon sein, ist nicht auszuschließen. –
a + b = 1 + 2 = 3. Die 3 ist hier die Seitenstrecke der Super-Hypotenuse und das Super-Hypotenusen-Quadrat 3 x 3 = 9 ist das d2. Und die Länge und Breite der Katheten sind bei mir die Seiten eines Rechtecks, das zweimal liegend und zweimal stehend im Dreier-Quadrat abgetragen sind.
Die Mitte, die Fläche von 1 x 1, das ist das Prinzip des Schöpferischen, des Göttlichen oder wie man es benennen möchte. – Die 1 und die 2, die erste Zahl und der Beginn aller ungeraden Zahlen, die 2 und der Beginn aller geraden Zahlen. Das ist maskulin und feminin.
Jeder lebende Mensch hat einen Vater und eine Mutter. Anders funktioniert das nicht. 3 ist ja auch eine maskuline, eine ungerade Zahl und 4 ist gerade und damit feminin. Damit das c2 auch ganzzahlig wird und nicht „divers“, müssen a und b schon der biologischen Norm folgen.
12 + 22 = 5. Die 5 ist doch eine ganze Zahl, nicht?
Jetzt feixen die schon wieder: was ist denn mit der c, der Hypotenuse?
Das ist schon wahr, die 5 ist eine Primzahl, die es so in unserem Stellensystem nur einmal gibt und dann als Primzahl nie wieder, ebenso wie die Primzahl 2, überhaupt die einzige Primzahl auf der femininen Seite. Die Quadratwurzel der 5, das ist ein Bandwurm der Unendlichkeit, aber nur als Zahl. Als Diagonalen in den vier Rechtecken ist das Quadrat mit dem Flächenvolumen von 5 im Rahmen unserer technischen Möglichkeiten und Fertigkeiten exakt durch die neun Felder des Dreierquadrats zu ziehen.
Und weil das geometrisch perfekt geht, darum ist auch die √5 rational, nein, wissenschaftlich freilich nicht, aber für die Kunst und in der Biologie und überhaupt.
2 und 5 und 13 und 29 und 41 und viele weitere Primzahlen können als c2 sauber gezeichnet werden. Aber ihr, meine lieben Halbverwandten, ihr haltet euch besser da raus. Das ist nichts für euch. –